EMRaDi steht für „Euregio Meuse-Rhine Rare Diseases‟, zu Deutsch: Seltene Erkrankungen in der Euregio Maas-Rhein. Dieses Projekt ist Teil des EU-Programms INTERREG V-A Euregio Maas-Rhein. Es wird von der Europäischen Union, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und verschiedenen regionalen Behörden der drei teilnehmenden Länder der Euregio Maas-Rhein (Belgien, Deutschland und Niederlande) kofinanziert.
Experten von medizinischen Einrichtungen und Krankenkassen in der Euregio Maas-Rhein arbeiten seit vielen Jahren zusammen. Aus dieser reichen Erfahrung in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung heraus haben sie beschlossen, ihre Kräfte speziell im Bereich der Seltenen Erkrankungen zu bündeln. Das EMRaDi-Projekt führt Krankenkassen, Universitätskliniken, Patientenverbände und eine Universität zusammen.
Das Prinzip der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Euregio Maas-Rhein ist seit 1976 rechtlich verankert. Seit 1991 hat die EMR die Rechtsform einer Stiftung, die sich aus 5 Teilregionen zusammensetzt:
In Belgien:
In Deutschland:
In den Niederlanden:
Hauptmission der EMR ist es, die Integration der Bevölkerung im Grenzgebiet zu fördern und hierzu Kooperationsbarrieren und ungünstiger Grenzeffekte wirtschaftlicher, sozialer, kultureller oder sprachlicher Art abzubauen.
Ende der 1980er Jahre führte die europäische territoriale Zusammenarbeit zur Einrichtung des Programms INTERREG I. Dieses Programm trug entscheidend zur Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EMR bei.
INTERREG ist eine Initiative der Europäischen Kommission und wird vom EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) finanziert. Das Programm zielt darauf ab, den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt der Europäischen Union durch grenzüberschreitende (Teil A des Programms), transnationale (Teil B) und interregionale Zusammenarbeit (Teil C) zu stärken. Das EMRaDi-Projekt ist Teil des 5. INTERREG-Programms, Teil A (INTERREG V-A EMR).
Die Verwaltungsbehörde des Programms INTERREG V-A EMR ist die niederländische Provinz Limburg. Sie ist für die Umsetzung, tägliche Geschäftsführung und Überwachung des Programms INTERREG V-A EMR in der Laufzeit von 2014-2020 zuständig.
Der Bereich der Seltenen Erkrankungen ist ein gutes Beispiel für einen Kontext, in dem die Zusammenarbeit in der EU einen klaren Mehrwert bietet. Es bedarf gemeinsamer Anstrengungen, um gegen die ungleiche Behandlung von Patienten mit Seltenen Erkrankungen im Vergleich zu solchen mit häufiger auftretenden Krankheiten vorzugehen.
In diesem Projekt, das eine Laufzeit von 3 Jahren hat (01.10.2016 bis 31.03.2020), bündeln acht Partner in der Euregio Maas-Rhein (EMR) ihre Kräfte, um wesentliche Verbesserungen in der integrierten Gesundheitsversorgung von Patienten mit Seltenen Erkrankungen zu erzielen. Es handelt sich dabei um folgende Partner:
Christliche Krankenkasse/Mutualité chrétienne (Lead-Partner) und Solidaris
Lüttich, Aachen und Maastricht
Maastricht
VSOP (Vereniging Samenwerkende Ouder- en Patiëntenorganisaties voor zeldzame en genetische aandoeningen)
Das EMRaDi-Projekt ist innovativ, da es patientenorientiert und gesundheitssektorenübergreifend ist. Dem Konsortium gehören die regional wichtigsten Akteure der Gesundheitsversorgung an, die den Patienten mit Seltenen Erkrankungen und ihren Verwandten/Angehörigen Unterstützung im Alltag bieten.
Patienten mit Seltenen Erkrankungen stellen die Gesundheitsversorger und -systeme vor besondere Herausforderungen.
In der Euregio Maas-Rhein (EMR) sind Patienten mit Seltenen Erkrankungen gezwungen, grenzüberschreitend nach einer geeigneten Gesundheitsversorgung zu suchen, das heißt in ausländischen und erst mal ungewohnten Gesundheitssystemen. Die Klärung der verfügbaren Ressourcen (insbesondere geeignete Behandlung und Kostenerstattung) ist hier von grundlegender Bedeutung. Daher ist es wichtig, die Kräfte in der EMR trotz aller Schwierigkeiten zu bündeln, die sich aus den unterschiedlichen Gesundheitssystemen und auch sprachlich ergeben.
Die EMRaDI-Projektarbeiten zielen darauf ab:
Oberstes Ziel auf längere Sicht ist es, die Lebensqualität der Patienten mit einer SE zu verbessern.
Näheres über die Projektarbeiten erfahren Sie hier.
Während der dreijährigen Laufzeit richtet das EMRaDi-Projekt den Fokus auf acht Seltene neurologische, hämatologische, syndromale und metabolische Erkrankungen.
Ziel ist es, die anschließend vorliegenden Ergebnisse zu diesen Seltenen Erkrankungen zu verwerten, um auch Patientengruppen mit anderen Seltenen Krankheiten zu helfen, globale Empfehlungen zu formulieren und Entwicklungen zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung von Patienten mit Seltenen Erkrankungen in der Euregio Maas-Rhein (EMR) herbeizuführen.
Bei den acht Seltenen Erkrankungen handelt es sich um:
Hier anklicken für weitere Auskünfte zur Auswahl der Krankheiten*.
* Dokument in englischer Sprache; für Informationen auf Deutsch kontaktieren Sie uns per E-Mail unter info@emradi.eu.
Darüber hinaus sammeln wir in den drei teilnehmenden Ländern der EMR quantitative Daten zu einer erweiterten Liste von 50-60 Seltenen Erkrankungen, um ein genaueres Bild von der Situation der Patienten mit Seltenen Erkrankungen in unserer Grenzregion zu gewinnen.
Es handelt sich dabei um folgende Seltene Erkrankungen (mit der Kurzliste der 8 Seltenen Erkrankungen in Grün):